Kompass-E Ereignisse im Dezember 2020

In der ersten Auktionsrunde zum Kohleausstieg haben insgesamt elf Kraftwerksblöcke mit einer Leistung von insgesamt 4788 MW einen Zuschlag bekommen. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert lag hierbei bei 66.259 €/MW.

Die weltweite Energiewende setzt sich weiter fort: Das macht sich insbesondere dadurch bemerkbar, dass 2021 laut einer Prognose erstmals die Investitionen für erneuerbare Energien die Ausgaben für Öl- und Gasbohrungen übersteigen werden. Diese Entwicklung geht nicht zuletzt auf eine Investitionsoffensive weltweit agierender Energieversorger zurück.

Ende 2020 ist der britische Ökostrom- und Ökogasanbieter Octopus Energy in den deutschen Markt eingetreten. Bekannt geworden ist Octopus Energy durch seine IT-Plattform "Kraken", die es mittels KI und Data Science ermöglicht, den operativen Betrieb eines Energieversorgers auf ein Minimum an Mitarbeitern zu reduzieren und somit die Effizienz grundlegend zu steigern.

Um bspw. den Aufwand für Drittmengenabgrenzungen und EEG-Mengennachweise zu verringern, werden digitale Zwillingen von dezentralen Erzeugungsanlagen in der Software opti.node gebildet. „opti.node“ erkennt u.a. automatisch, für welche Anlagen an welchem Standort welche Meldeformulare übermittelt werden müssen.

In Brunnthal nahe München hat GreenCom Networks unter der Marke „shine“ eine Energie Community aufgebaut. Prosumer und Verbraucher teilen Strom innerhalb eines lokalen Netzwerkes. In das lokale Netzwerk eingebunden sind: PV-Anlagen, Batteriespeicher, Elektroautos, Wärmepumpen und ein Mikro-BHKW.

Auf dem Weg zu einer digitalisierten Energiewirtschaft spielen Quantencomputer perspektivisch eine wichtige Rolle. Mittels Quantencomputer ist es möglich, innerhalb kürzester Zeit komplexe Rechenoperationen durchzuführen. E.ON hat nun für einen Algorithmus ein Patent beantragt.

Schwimmende Offshore-Windkraftanlagen bieten sich als Möglichkeit an, die Kapazität an Windkraft zu erhöhen. Anders als bei herkömmlichen Offshore-Windkraftanlagen werden sie nicht am Meeresboden befestigt, sondern basieren auf einem schwimmenden Fundament.

Die beiden Energiedienstleister Kalorimeta und Techem haben unabhängig voneinander angekündigt, künftig als wettbewerblicher Messstellenbetreiber aufzutreten. Im Fokus der beiden Energiedienstleister steht das Submetering in der Immobilienwirtschaft.

Von den norddeutschen Industrie- und Handelskammern ist eine Wasserstofflandkarte entwickelt worden, die insgesamt 50 Wasserstoffprojekte beinhaltet. Die Projekte sind in den Bereichen Mobilität, Industrie und Sektorenkopplung verankert. Mit der Wasserstofflandkarte sollen lokale Initiativen gebündelt und parallele Strukturen vermieden werden.

Home Energie Management Systeme (HEMS) sind Energiemanager für das eigene Zuhause, die das Zusammenspiel von Verbrauchern und Erzeugern in einem Haushalt koordinieren und dafür sorgen, dass die Energie im Haus sicher verteilt und der Verbrauch flexibel gemanagt wird. Forciert wird der Trend zu HEMS u.a. durch den zunehmenden Ausbau von privaten PV- und Speicheranlagen.

Die Herstellung von Ammoniak verursacht ca. 3% der weltweiten CO2-Emissionen. Um die Umweltbelastung zu reduzieren, möchte ein saudisch-amerikanisches Konsortium den zur Ammoniak-Produktion notwendigen Wasserstoff per Elektrolyse mit Wind- und Solarenergie herstellen.

Der Mineralölkonzern Total forciert seine Aktivitäten im Bereich der Elektromobilität, indem er die Geschäftsaktivitäten im Bereich Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge vom Münchner Unternehmen Digital Energy Solutions (DES) übernimmt. Damit übernimmt Total ca. 2000 Ladepunkte in Deutschland. 

VW forciert die klimaneutrale Verkehrswende in Griechenland, indem die Mittelmeerinsel Astypalea auf Elektrofahrzeuge und erneuerbare Energien umgestellt werden soll. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde im November 2020 unterzeichnet.

Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie haben Online-Bestellungen einen weiteren Schub erhalten. Für Paketzusteller und Logistikunternehmen bieten sich hier hohe Gewinnpotenziale, deren Realisierung jedoch stark von der Gestaltung der letzten Meile abhängig ist. Ein Ziel der betroffenen Unternehmen ist es u.a., einzelne Warensendungen so zu bündeln, dass kurze, schnelle und effiziente Touren in die Zustellgebiete möglich sind.

EnBW plant in Stöckach im Stuttgarter Osten ein nachhaltiges Stadtquartier. Bei der Planung des Objekts mit 600 Wohnungen stehen sowohl der Klimaschutz als auch die frühe Einbindung von Anwohnern und Bürgern des Stadtquartiers im Vordergrund. Neben dem Klimaschutz steht auch die soziale Komponenten im Fokus, indem bspw. eine Kita und Sportmöglichkeiten geschaffen werden sollen.